Kinderfreundliche Kommune
Mit dem Projekt unterstützen wir erfolgreich den Weg der Umsetzung der Kinderrechte und Kinderinteressen in das gesamte Verwaltungshandeln unserer Stadt. Somit liegt der Fokus auf den Ergebnissen und Erlebnissen für Kinder in Köln. Dazu haben wir konkrete Umsetzungsmaßnahmen, wie beispielsweise die Eröffnung des Kinder- und Jugendbüros, Mitentscheidungsmöglichkeiten bei der Spielplatzgestaltung, die Planung der Jugendberufsagentur und vieles mehr initiiert. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen und wir arbeiten weiterhin an vielen verschiedenen Aufgaben zur Erfüllung des Siegels, so dass auch das Thema „zielgruppenspezifische Kommunikation“ in einem Folgeprojekt mehr in den Fokus gerät.
Mit der Umsetzung des Aktionsplans „Kinder- und jugendfreundliches Köln“ und der Aufnahme der Kinder- und Jugendfreundlichkeit in die Hauptsatzung der Stadt Köln haben wir uns das Ziel gesetzt, die Rechte von Kindern- und Jugendlichen gemäß der UN-Kinderrechtskonvention gesamtstädtisch weiter zu stärken. Durch die Teilnahme am Projekt „Kinderfreundliche Kommune“ eröffnet sich für uns die Möglichkeit, die Kinder- und Jugendfreundlichkeit in unserer Stadt systematisch zu evaluieren, bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und somit nachhaltig kinder- und jugendfreundlicher zu gestalten.
Der Rat der Stadt Köln hat bereits Ende 2017 die Umsetzung des Aktionsplans „Kinder- und jugendfreundliches Köln“ verabschiedet. Im Februar 2018 wurde Köln das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ vom gleichnamigen Verein verliehen. Das Siegel ist keine Auszeichnung für einen Status quo, sondern Motivation für einen längerfristigen Prozess, um Köln kinder- und jugendfreundlicher zu gestalten. Wir nutzen diese Chance, um die Rechte von Kindern und Jugendlichen weiter zu stärken – als erste Großstadt in Deutschland. Mit dem Verbundprojekt setzen wir den Aktionsplan gesamtstädtisch mit vier Teilprojekten um: Unterschiedliche Ämter, Dienststellen und Bereiche sind aufgefordert, ihr Handeln an der UN-Kinderrechtskonvention auszurichten. Wir streben eine Verlängerung des Siegels in 2021 an.
Auf Einladung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker fand am 13. Februar 2020 das „Stadtgespräch Jugend“ in der Piazzetta des Historischen Rathauses statt. Unsere Oberbürgermeisterin tauschte sich mit Jugendlichen über deren aktuelle Erfahrungen, Ideen und Vorschläge für Köln aus.
Die Kinder- und Jugendlichen sprachen über die vorab gesammelten und mit Jugendlichen im Kinder- und Jugendbüro partizipativ entwickelten Schwerpunktthemen. Wesentliche Themen des Austauschs stellten die Ausstattung von Schulen und Jugendzentren, die besondere Verkehrsproblematik für Kinder und Jugendliche, die Sicherheit im öffentlichen Raum, der Einsatz von Pferden in Karnevalszügen und die Ausweitung des Angebots an außerschulischen Gedenkstättenfahrten in Zeiten zunehmender rechtsextremer Gewalttaten dar.
Im Februar 2020 haben wir anschließend den ersten Azubiworkshop zum Thema „Kinder- und Jugendrechte“ im Kinder- und Jugendbüro durchgeführt. Ziel des Workshops war es, dass die Mitarbeiter*innen unserer Stadt künftig für die Interessen, Probleme und Rechte von Kindern und Jugendlichen informiert und sensibilisiert werden. Die Azubiworkshops wollen wir zudem verstetigen.
Den ursprünglich für das erste Halbjahr 2020 angedachten Start der dreitägigen Fortbildungsreihe „Vorrang des Kindeswohls- Kinderrechte im Verwaltungshandeln“ mussten wir in Folge der Corona-Pandemie auf September verschieben. Ziel der Fortbildung ist es, die Teilnehmenden über die Inhalte der UN- Kinderrechtskonvention zu informieren und den Transfer in das eigene berufliche Handeln zu ermöglichen. Folgetermine sind bereits geplant.
Für 2021 haben wir darüber hinaus weitere Workshop-Formate angedacht. Die Information über Kinderrechte im Verwaltungshandeln möchten wir zudem verstetigen.
Nach dem offiziellen Projektende haben wir unser Vorhaben einer kinderfreundlichen Kommune weiterhin verfolgt.
Im Juni 2020 konnten wir in Kooperation mit dem KÄNGURU Verlag Kinderstadtpläne für die Bezirke Innenstadt, Mühlheim, Porz, Ehrenfeld, Kalk & Lindenthal erstellen. Die Kinderstadtpläne ermöglichen Kindern und Jugendlichen einen Überblick über die Angebote und Anlaufstellen in ihrem Bezirk. Die Fertigstellung der restlichen drei Kinderstadtpläne für die Bezirke Rodenkirchen, Chorweiler und Nippes werden wir im nächsten Schritt angehen.
Zusätzlich haben wir im Juni zusammen mit dem Social Media-Team und dem Kinder- und Jugendbüro ein neues Pilotprojekt namens „Instagram- Live Austausch- Kinder- und Jugendbüro meets Verwaltung“ als zusätzliches Medium der Beteiligung in der Corona Pandemie gestartet. Mit dem Projekt ermöglichen wir, dass sich Kinder- und Jugendliche mit einer Ansprechperson aus der Stadtverwaltung zu einem Thema, das sie besonders bewegt, austauschen können. Ein Austausch erfolgte bereits unter anderem zu dem Thema „Radverkehr“ zwischen einem Mitarbeiter aus dem Team des Fahrradbeauftragten und einem zwölfjährigen Fahrradaktivisten. Nach der Pilotphase werten wir aus, ob wir das Projekt zukünftig verstetigen werden. Bisher ist die Resonanz aber sehr positiv.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnten die Kölner-Sommerferienangebote in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden. Gemeinsam mit rund 60 freien Trägern haben wir daher kurzfristig und kreativ alternative Angebote für Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren erstellt und die Ferienmaßnahmen an die aktuellen Vorgaben für Hygiene und Mindestabstand angepasst. Im Ergebnis standen rund 100 neue Ferienangebote für mehrere tausend Teilnehmende auf dem Programm, die den Kindern- und Jugendlichen eine sinnvolle, kreative und abwechslungsreiche Feriengestaltung ermöglichten.
Ein besonderes Highlight bildete dabei die in der zweiten
Sommerferienwoche durchgeführte Aktionswoche unter dem Motto „Veedel Ferien Feez - Entdecke Deine Stadt!“, in der Kinder- und Jugendliche und ihre Familien auf 30 verschiedenen Spielplätzen in allen Stadtbezirken verschiedene Spiel-, Sport- und Rätselaktionen entdecken konnten.
Das Projekt „Kinderfreundliche Kommune“ haben wir im März 2020 offiziell beendet. Da die Kinderfreundliche Kommune aber ein fortlaufender Prozess ist, haben wir uns am Anfang des Jahres 2021 dazu entschieden, uns dem Thema Kommunikation als neuen Schwerpunkt zu widmen. In Planung ist daher das neue Projekt „Kinderfreundliche Kommune 2.0“, das den Fokus auf die Verbesserung der Kommunikation legt, welches durch eine anfängliche Veränderungswerkstatt kreativ unterstützt wird.
Zudem ist und bleibt es eine große Herausforderung in einer so großen Stadt(verwaltung) das Querschnittsthema Kinder- und Jugendfreundlichkeit ämter- und dezernatsübergreifend zu verankern. Daher werden wir weiterhin Konzepte entwickeln und Möglichkeiten schaffen, wie uns dies (noch besser) gelingen kann.