Innovative Wege zur Förderung der Wiederverwertung und des Upcyclings in Köln

Gemeinsam mit Studierenden der TH Köln, genauer der Köln International School of Design (KISD) haben wir entlang des Service-Design-Thinking-Ansatzes gearbeitet. Das Projekt startete daher mit einer ausgiebigen, ergebnisoffenen Recherche. Eine konkrete Lösungsidee stand dabei noch nicht fest. Im ersten Schritt hieß es daher für die Studierenden, sich ein umfassendes Bild über die Recycling- und Wiederverwertungsmöglichkeiten in Köln zu verschaffen. Gesagt, getan! Die Studierenden interviewten verschiedene Initiativen wie Nähwerkstätten, Repair Cafés und Nachbarschaftsinitiativen wie "Schmitz und Kunzt". Auch lernten sie die Abläufe beim Wertstoffhof der AWB in Gremberghoven kennen und konnten sich vor Ort selbst ein Bild verschaffen. Außerdem führten sie eine quantitative Recherche durch und befragten Bürger*innen zu ihrem Entsorgungs- und Wiederverwertungsverhalten. Dadurch konnten wir ein ganzheitliches Verständnis für das Ökosystem im Bereich Recycling und Wiederverwertung entwickeln.

Außerdem führten die Studierenden ein Interview mit der Halle 2 in München durch. Die Halle 2 ist ein bekanntes Beispiel für eine innovative Einrichtung, die sich mit der Förderung von Upcycling und Nachhaltigkeit beschäftigt – daher auch sehr interessant für Köln! Durch den Austausch mit der Halle 2 konnten wir wertvolle Einblicke gewinnen und Best Practices für ähnliche Projekte in Köln ermitteln. Basierend auf den Ergebnissen der Recherche wurden verschiedene Ideen ausgearbeitet. Umgesetzt haben wir den Tauzschschrank "Geben + Nehmen " am Eierplätzchen.

Nach Aufstellung des Tauschschranks fand eine kleinen Eröffnungsfeier im Juli 2023 am Eierplätzchen statt und anschließend beobachteten und evaluierten die Studierenden die Nutzung des Schrankes.

Die bisherige Evaluation zeigt vielversprechende Ergebnisse: Der Tauschschrank wird sehr gut angenommen und regelmäßig genutzt. Während einer 30-stündigen Beobachtungszeit haben die Studierenden insgesamt 751 Gegenstände gezählt, die von 229 Personen abgegeben oder mitgenommen wurden. Das bedeutet, dass im Durchschnitt etwa 8 Personen pro Stunde den Tauschschrank nutzen und ca. 25 Objekte pro Stunde getauscht werden. Es ist erfreulich zu sehen, wie schnell die Gegenstände im Schrank zirkulieren und wie dieses Projekt die Nachbarschaftsbeteiligung fördert. Auch das Feedback der Nachbarschaft vor Ort und auf Instagram ist durchweg positiv: "Das ist eine wunderbare Idee. Ich hatte ganz viele Sachen, die ich zu Oxfam bringen wollte, kann aber gerade nicht so gut laufen. Deshalb finde ich den Schrank super." und "Das brauchen wir in jedem Veedel dringend!".